Schreckgespenst Borreliose?

"Die Borreliose ist eine Erkrankung, die seit Jahren mit Mythen behaftet ist und damit aus meiner Sicht derzeit auf eine der häufigsten Fehldiagnosen beruht. Dieses Phänomen resultiert meist aus mangelnder Erfahrung mit der Erkrankung und/oder falscher Zuordnung von Symptomen", sagt Dr. med. Josef Teuber, FA für Innere Medizin, Rheumatologie, Endokrinologie und Ärztlicher Direktor der Klinik an der Weißenburg in einem Interview.

"Die Borreliose ist eine Infektionserkrankung und kommt durch ihre Ausbreitung auf der Nordhalbkugel pandemisch vor. Mit diesen Eigenschaften ähnelt sie der jetzigen Pandemie von Covid-19. Beide Erkrankungen unterscheiden sich jedoch in zwei wesentlichen Merkmalen. Erstens ist der Erreger der Borreliose ein Bakterium (Borrelia burgdorferi), die Erkrankung Covid-19 wird durch ein Virus (SARS-CoV-2) verursacht.Und zweitens kommt im Gegensatz zu Covid-19 bei der Borreliose eine Infektion von Mensch zu Mensch nicht vor." 
Wie hoch ist dann aber das Infektionsrisiko bei Borreliose? "Die Übertragung einer Borreliose nach dem Zeckenstich auf den Menschen hängt von mehreren Faktoren ab: Die Anzahl der Zecken mit Borreliose ist regional unterschiedlich. Ca. 10-30% der Zecken sind Träger von Borrelien. Das heißt, bei jedem dritten bis zehnten Zeckenbiss ist eine Infektion möglich. Eine weitere Voraussetzung für eine Infektion von Borrelien ist in der Dauer des Saugaktes der Zecke begründet. Die Zecken haben einen, im Vergleich zu anderen blutsaugenden Insekten, höheren Blutbedarf für die Reifung ihrer Eier. Um diesen zu stillen, erstreckt sich der Saugakt teilweise über 24-48 Stunden. Wird dieser zu früh unterbrochen, bleibt eine Infektion aus", erläutert der erfahrene Rheumatologe. "Um beim Saugvorgang nicht gestört zu werden, suchen Zecken am Körper Stellen, wo sie nicht leicht entdeckt werden, z.B. die Achselhöhlen, die Leistengegend, den Nabel oder Kniekehlen, also ein feuchtes und bewegungsarmes Milieu. Zum Auffinden dieser Orte sind sie mit Sinnesorganen zum Aufspüren von Feuchtigkeit und Dunkelheit versehen."
Und wenn nach einem Zeckenstich eine Rötung auftritt? "Eine Rötung um die Einstichstelle unmittelbar nach einem Kontakt mit der Zecke oder 1-3 Tage später nach Entfernung einer Zecke entspricht einer lokalen Reaktion gegenüber dem Insektenstich und nicht einer Borrelieninfektion. Zur Entwicklung einer Infektion bedarf es einer Dauer von bis zu 21 Tagen. Erst nach dieser Zeit ist beim Auftreten einer Rötung in typischer Erscheinungsform (s.Foto) von einer Wanderröte auszugehen, die eine absolute Behandlungsindikation darstellt. 
Wie verläuft eine Borreliose? Und wie wird sie behandelt?
Lesen Sie hier das gesamte Interview oder schauen Sie sich das Video auf unserer facebook-Seite oder unserem youtube-Kanal an.  

Das Interview zum Herunterladen

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